Meine größten Schwachstellen als Mutter

Meine Lieben,

ich bin eine recht strenge Mama. Bei mir wird ordentlich gegrüßt, bitte und danke gesagt, Wochentags zeitig ins Bett und Freizeit gibt es nur nach den Hausaufgaben. Höchst selten gibt es dabei Ausnahmen. Zwei Dinge, da kann ich einfach keine Stärke aufbringen und meine beiden Halbwüchsigen nutzen die Gelegenheit jedes Mal schamlos aus.

Um Buchläden mache ich deshalb jedes Mal einen großen Bogen, wenn ich mit dem Nachwuchs unterwegs bin. Schwierig in Zeiten von allen möglichen Online-Portalen. ;)

Jedes Mal mache ich dieselbe Ansage: "Jeder darf sich ein Buch aussuchen. Nur eins."

Tja und wenn die Jungs dann doch zwei oder drei finden, nehmen wir sie alle mit. Ist ja auch viel sinnvoller, als Computerspiele, beruhige ich mich.

Und mein zweiter, großer Schwachpunkt? Tiere. Vor allem die, die niemand will. Da sitze ich nun vergangenen Montag an der Überarbeitung von "Rotschopfs Rache", als mein Jüngster sich mit Trauermiene an den Tisch setzt. Natürlich frage ich nach, was los ist und er zeigt mir das Bild von zwei kleinen Kätzchen.

Ich wollt hart bleiben, habe erklärt, dass so junge, süße Tiere doch immer ein zu Hause finden, aber innerlich stöhnte ich bereits "Oh, wie süüüß!". Der Weg ins Tierheim fand dann schon am kommenden Tag statt. Mein Kopf wusste, dass die Kätzchen bestimmt schon vergeben waren, aber mein Herz wollte Sicherheit. Könnt ja sein, dass die zwei verwahrlosten, ängstlichen Tierchen doch keinen Anklang gefunden hatten.

Natürlich hatten sie schon einen guten Platz bekommen, aber wenn wir schon mal dort waren. Also sahen wir uns auch die anderen Katzen, groß und klein, an. Dass nicht nur die Herzen meiner Söhne bei "Xena" der einäugigen Katze und bei "Yoki" dem einsamen, scheuen Kater weich wurden, muss ich nicht extra erwähnen, oder?

Jetzt ist unser kleiner Heimtier-Zoo um zwei ganz wunderbare Seelchen reicher.

Ob es einfacher wäre, konsequenter zu sein?

Bestimmt!

Wäre mein Leben noch immer so bunt?

Vermutlich nicht.

Von daher kann ich gut mit der ein oder anderen Schwäche leben.

Bildquelle: Tierheim Wörgl